Header image  
Aviation-Photography & Globetrotter Club  
 
 

 

МАКС 2007, МОСКВА-ЖУКОВСКИЙ ; 21. & 24.

АВГУСТ 2007

„Draußen vor dem Tore“

 

 

Teilnehmer: Nicole, Jens, Sascha und Stefan (Puck)

 

Gäste / Reiseführerin: Oksana

 

  vordemtore

МАКС! Vier Buchstaben als Abkürzung für das Spotterparadies. Was sollte uns nicht alles bevorstehen? Suchoj, MiG, Tupolew und Kamov in Verbindung mit illustren Zahlen wie 29, 30, 34, 35, 52, 95 und 160! Das ganze angereichert mit Team Rus, Strischi und Russian Knights. Ein Traum sollte seine Erfüllung erfahren. Sollte. Doch immer hübsch der Reihe nach:

Alles war angerichtet am Dienstag, den 21. August:

Das Wetter war zwar diesig, aber trocken und heiß. Dank Puck´s famoser Vorbereitung und unserer gleichermaßen attraktiven wie geduldigen Reiseführerin Oksana hielten wir pünktlich unsere Presseausweise in Händen. Prima, fast 50 Euro Fachbesuchertage-Eintritt gespart und einen wichtigen Ausweis gab es gratis dazu. 

Kaum auf der Base und noch vor der dritten (!!!) Einlasskontrolle taxten die nagelneue MiG 29KUB und die schon legendäre OVT direkt an unserer Nase vorbei.

Leider können wir an dieser Stelle nur Bilder der K-Version zeigen (immerhin wahrscheinlich die ersten von zivilen Fotografen), denn kaum waren diese im Kasten, durfte Sascha bei einem Soldaten antreten, der seinen nun folgenden Anschiss, mit dem Ungemach ankündigen Wort „Towarisch“ einleitete. Auf Grund der sprachlichen Unzulänglichkeiten unsererseits  blieb uns der Inhalt des nun folgenden, nicht leise vorgetragenen Monologes leider verschlossen. Oxana jedoch fasste diplomatisch und knapp zusammen: „Fotografieren verboten!“ Aha!

Was nun folgte wird uns noch lange nachhaltig in Erinnerung bleiben:

Die dritte Einlasskontrolle dauerte über 2.5 Stunden! Nun, lieber Leser waren es nicht irgendwelche 2.5 Stunden, nein, es waren die entscheidenden. Denn, während wir uns das Geläuf wund standen, begannen in Himmel über Moskau die Art Flugvorführungen, welche uns zu dieser Reise animierten und deren Zeugen wir bevorzugt innerhalb der Base geworden wären: 

Eröffnet wurde das flying von einem Überflug bestehend aus TU-334, IL-76LL und der Weltpremiere IL-96-400T. Anschließend tat es richtig weh (hätten wir gewusst, dass wir sie nur noch im static erleben sollten, wir hätten geweint), die Göttin der Gegenwart, die SU-34 zeigte ihr Display, für uns leider nur als grün/blauer Punkt zu erkennen.

 

 

knirus

 

In unserem Frust war uns das affengeile Display der OVT dann fast egal. Nichts konnte unsere Depressionen steigern! Nichts? Na, aber sicher doch! Die gemischte Formation aus Strischi und Knights, sowie das anschließende Display der lang ersehnten russischen Ritter gaben uns den Rest! Wären wir nach dem langen Stehen in der prallen Sonne nicht so durstig gewesen, wir hätten schon lange mit einem kühlen Baltika auf dem roten Platz gesessen.

Pünktlich zum Beginn der Mittagspause, welche aus unerfindlichen Gründen über 4 Stunden dauern sollte, passierten wir die Sicherheitsschleuse. Offensichtlich wollte man das MAKS-Gelände zum sichersten Ort der Welt machen, u.a. wurden sämtliche elektronischen Geräte auf Funktion überprüft! Selbst unsere Sonnencreme wurde als potentiell explosiv eingestuft und einer genauen Inspektion unterzogen! Nun ja…

11 Uhr war lange vorbei, es wurde also höchste Zeit, die russischen Gastronomiestände auf Tauglichkeit zu überprüfen. Im Gegensatz zum viel (und zu Recht) gelobten Schaschlik, ist das Bier auf der MAKS geradezu spottbillig. Der Frust saß tief und wollte bekämpft werden, was übrigens bei kuscheligen 35 Grad im nicht vorhandenen Schatten und in praller Sonne nach 1 ½ Bier ausgesprochen zügig funktionierte.

Die gute Laune fand sich wieder, als Suchojs Göttin, die SU 34, auf dem Weg in die statische Ausstellung unsere Sphäre kreuzte. Plötzlich war sie da, die erwartete Gänsehautstimmung!

 

Da am Himmel die Pause kein Ende zu finden schien, fanden wir ausreichend Zeit, das fast 2 Kilometer lange static display abzunehmen. Nur ein Wort: Wahnsinn!

Die komplette SU 27/30 Familie, MiG 29 in allen Variationen, SU-25, SU-24, MiG 23, 25 und Yak 130, um nur einige der Fighter zu nennen. TU-95 und gleich zwei 160 vertraten die Bomberverbände. Sämtliche Mil und Kamov-Hubschrauber wurden gezeigt. Alles nie zu sehende Modelle im Westen, ebenso wie diverse IL-76, welche teilweise als Versuchsträger für neue Triebwerke fungieren.

 

 yak130

  tu

 

Ein weiterer Leckerbissen war die M-55 der Geophysica, welche u.a. zur Landvermessung und Kartographie eingesetzt wird.

 

Auf der zivilen Seite glänzten, Tu-204 von Cubana und die neue Präsidentenmaschine Russlands. Mit der IL-96-400T in Farben von Atlant-Sojus gab es sogar eine Weltpremiere. Absolutes und unerwartetes highlight jedoch war die Tupolew 144. Ein wunderschönes, perfekt erhaltenes Flugzeug, noch mit alter СССР Kennung.

 

Doc_tu

 

Das am Nachmittag wieder aufgenommene Flugprogramm ließen wir zum großen Teil links liegen. Lediglich der letzte Programmpunkt verlangte noch einmal unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, handelte es sich hier um das Team „Sokol“ aus Lipetzk, welches auf SU-27, 2x SU-27UB und einer SU-30 einige Vorbeiflüge, Luftkampfsimulationen und einen Tail-Slide in Formation zeigte. Immerhin etwas.

 

 

 

 

Freitag, 24. August:

 

Nun, da wir am Dienstag vom flying nicht zuviel mitbekamen, unternahmen wir am Freitag einen neuen Versuch.

Unglaublich, aber wahr: Wir konnten uns rechtzeitig an der flightline einfinden. Die Sicherheitskontrollen wurden an den offiziellen Zuschauertagen erheblich eingeschränkt. Gut so!

Das Programm löste bei uns äußerst zwiespältige Gefühle aus. MiG 29 OVT und SU-30 zeigten absolut herausragende Displays. MiG 3, MiG 29K, MiG 35, SU-27, SU-35 und TU-334 waren mehr als Lückenfüller. Genauso verhielt es sich mit den Teams Strischi und Sokol.

 

mig35mig_353

 

Allerdings blieben viele Wünsche offen. Zu unserem großen Bedauern blieben die Knights an diesem Freitag der Veranstaltung fern. Die SU-34 hatte offensichtlich einen technischen Defekt, tauchte sie doch im offiziellen Programm noch auf. Heavy Metal in Form von TU-95, TU-22 oder TU-160 war hingegen nie vorgesehen. Schade!

 

 

 

 

an30_1

PAK

puni

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unserer Dolmetscherin und Reiseleiterin Oksana bedanken. War bestimmt nicht einfach, unsere schlechte Laune zu ertragen!

 

Большое спасибо, Оксана!

 

Fazit: Das static war genial und hätten wir das flying am Dienstag nicht von außen gesehen, wären wir auch hiervon begeistert gewesen. Schade, dass viele der erhofften Flugzeuge nicht in der Luft präsentiert wurden, wir haben wohl eine schlechtere MAKS erwischt.

Ein großes Problem war das ganztägige Gegenlicht, sowie die unglaubliche Hitze.

 

Auf ein Neues in 2009!

 

Wertung: gerade noch 7 von 10 Punkten.

 

airshow-party.de Reisetipps:

Allen Gerüchten zum trotz ist es durchaus möglich „auf eigene Faust“ die MAKS zu besuchen.

Grundsätzlich sollte man ein wenig Abenteuerlust mitbringen, um mit der Bahn von der Stadt zum Messegelände zu gelangen. Hilfreich ist es, wenn man die kyrillischen Buchstaben erkennt und ein paar Brocken Russisch spricht. Dann wird der Trip zu einem schnellen und vor allem preisgünstigem Vergnügen.

Zuerst fahre man mit der Metro zur Station „Komsomolskaya“, von dort geht es direkt in den Bahnhof „Kazanskiy“ (Achtung, es gibt noch eine weitere Bahnstation in unmittelbarer Nähe). Für wenige Rubel ersteht man dort eine Fahrkarte zur Station „42 Kilometr“. Rückfahrkarte gut aufbewahren, sie wird erst nach Ende der Reise wieder benötigt. Die prallvollen, unklimatisierten Züge verkehren in sehr kurzen Abständen und benötigen für die Strecke eine gute Stunde.

Es macht Sinn die Station „42 Kilometr“ der Station „Otdyh“ vorzuziehen. Zwar fahren von beiden Bahnhöfen Shuttlebusse, jedoch ist in „42 Kilometr“ viel weniger los und die Busse fahren nicht einmal in der Hälfte der Zeit zum Gelände.